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HINTERGRUNDREPORT
DEUTSCHE TRAINER IM AUSLAND
Briegel verließ Albanien 2006 nach
vier überwiegend erfreulichen Jah-
ren. Dass in dem Land inzwischen
viele Kinder auf den Vornamen
„Briegel“ hören, zeigt, wie beliebt die
„Walz von der Pfalz“ in Albanien noch
immer ist.
Im Ausland respektiert und ge-
schätzt war auch Holger Osieck,
1990 beim glanzvollen deutschen
WM-Triumph in Italien erster Helfer
von Teamchef Franz Beckenbauer.
Er ging danach an der Seite des
„Kaisers“ zu Olympique Marseille
und machte sich dann weit weg von
Deutschland einen Namen. In der
Türkei und Japan als Vereinstrainer,
in Kanada (1998 bis 2003) und Aus­
tralien (2010 bis 2013) als National-
trainer mit beachtlichem Erfolg.
So gewann er mit dem nordamerika-
nischen Land 2000 den Gold Cup als
begeisternden WM 2006 in Deutsch-
land, bei der das Team des Gast­
gebers am Ende gefeierter Dritter
wurde. Der Moselaner übernahm
Georgiens Nationalmannschaft, ohne
allerdings dort eine eigene Erfolgs-
geschichte schreiben zu können.
Da hinterließ Hans-Peter Briegel, wie
Stielike Europameister 1980, schon
tiefere Spuren, als er unter dem Ein-
druck der WM 2002, als Deutschland
bei dem Turnier in Südkorea und
Japan überraschend Platz zwei be-
legte, in Albanien (2002 bis 2006)
Verbandstrainer wurde. Der lebens-
frohe Pfälzer machte das arme Land
auf dem Balkan glücklich, als das
Nationalteam in der EM-Qualifikation
Russland 3:1 bezwang und in der
WM-Qualifikation Griechenland, den
großen Nachbarn und Sensations-
Europameister 2004, 2:1 besiegte.
das Angebot von Bilbao kam“, sagte
der Rheinländer später, „habe ich
mir gesagt, ‚komm, geh das Aben­
teuer ein‘. Das war sicher ein ge­
wagter Schritt, weil ich damals kein
Spanisch sprach. Im Nachhinein war
es aber für mich eine große Bereiche-
rung – als Trainer und Mensch.“ Noch
heute hat der frühere Weltklasse-
angreifer eine große Affinität zum
iberischen Fußball, den er über acht
Jahre, zweimal in Bilbao, bei CD Tene­
riffa, bei Real Madrid und Benfica
Lissabon, genau kennen und schät-
zen lernte. Und spanisch spricht er
inzwischen längst fließend.
Dass Klaus Toppmöller inzwischen
der georgischen Sprache mächtig sei,
ist nicht überliefert. Der ehemalige
Nationalspieler, um den es zuletzt
still geworden ist, machte seine Aus-
landserfahrung als Trainer nach der
„ÜBERWIEGEND ERFREULICHE JAHRE“: HANS-PETER BRIEGEL, WIE STIELIKE EUROPAMEISTER 1980,
WAR VON 2002 BIS 2006 NATIONALTRAINER IN ALBANIEN.
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