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chengladbach und Werders gleich-
zeitige 1:2-Niederlage in Stuttgart
hatte der FC Bayern die seit dem
zweiten Spieltag führenden Bremer
noch abgefangen. Ein einziges Mal
nur in jener Saison 1985/86 standen
die Münchner auf Platz eins – in der
Abschlusstabelle. Es folgte eine
ebenso lange wie feuchte Nacht in
schon zu Zeiten, als die meisten
Deutschen den kleinen Röstkaffee
noch mit x schrieben. „Dieses Land,
die Menschen und ihre Mentalität
haben mich seit jeher fasziniert“,
erzählt er. „Und daran hat sich bis
heute nichts geändert.“
Eder redet gerne über Italien, das
Land, dessen kulinarische Spezia­
litäten, über seine Ferien im Land
des Apennins. Und schließlich spricht
der Mann, der mit dem Fußball doch
längst abgeschlossen hat, auch über
den Tag, der sein sportliches Leben
von Grund auf veränderte: den
27. April 1986. Am Vortag war die
Welt durch die Katastrophe von
Tschernobyl in ihren Grundfesten
erschüttert worden – und eine
der dramatischsten Spielzeiten in
51 Jahren Bundesliga mit einem
Paukenschlag zu Ende gegangen.
Durch einen eigenen 6:0-Sieg am
34. Spieltag gegen Borussia Mön-
FC Bayern, „und was ich in dieser Zeit
erreicht habe, war unglaublich. Ob-
wohl ich nicht als Star kam, schaffte
ich den Sprung zum Stammspieler,
saß im Mannschaftsrat und gewann
dreimal die Meisterschaft und einmal
den DFB-Pokal. Wir hatten damals
eine Supertruppe mit Sören Lerby,
Dieter Hoeneß, Lothar Matthäus,
Andy Brehme und Klaus Augen-
thaler – und ich mittendrin.“
Zum rasanten sportlichen Aufstieg
gesellte sich die nun fast schon
greifbare Nähe zu seinem Traumland
Italien. Das Italienisch-Buch hatte
er stets dabei in den Trainingslagern
vor Bundesliga-, Europapokal- und
Länderspielen, nach Italien fuhren
sie jedes Jahr in Urlaub, der Fußball-
profi, seine Frau Elisabeth und die
beiden Söhne Christoph und Dominik.
Und zu Hause servierte nach dem
Essen Elisabeth Eder ihrem Norbert
einen Espresso mit schöner Crema
„MIT DEM FUSSBALL ABGESCHLOSSEN“: NORBERT EDER
MIT SEINER FRAU ELISABETH IM FAMILIENEIGENEN BLUMENLADEN.
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